Atheistische Religionsgesellschaft in Österreich

Gleiche Rechte – kulturelle Partizipation – Sichtbarmachung

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Vorschlag für Statutenänderung: Ethos, Transzendenz

28 Januar 2013 · 6 Kommentare

Unter dem Eindruck unserer Podiumsdiskussion möchten wir unsere Religionslehre, die wir in unseren Statuten darlegen, nach und nach in Bezug auf religionsrechtlich relevante Begriffe wie Transzendenz, Mythos, Ethos und Ritus erweitern, indem wir diese noch deutlicher auf unser atheistisches Welt- und Menschenbild anwenden. Klingt vielleicht kompliziert, kann aber durchaus eine reizvolle Herausforderung sein! Außerdem möchten wir die Formulierung von § 2 Absatz 1 der Statuten etwas vereinfachen.

Zu diesem Prozess möchten wir alle Mitglieder (und andere Interessierte) herzlich einladen: bitte lest euch unsere Vorschläge durch (Änderungen gegenüber der derzeit geltenden Fassung durch Fettdruck hervorgehoben) und macht von der Möglichkeit Gebrauch, sie zu kommentieren — wir sind schon sehr gespannt auf eure Ideen!

(1) Wir, die Mitglieder der “Atheistischen Religionsgesellschaft in Österreich”, bekennen uns beim Versuch, die Gestaltung der Welt und unsere Stellung als Menschen in ihr zu erklären, in religiöser Selbstbestimmung als “Atheistinnen” beziehungsweise “Atheisten” und
(a) glauben, dass nicht Gottheiten uns Menschen erschaffen haben, sondern dass jeweils Menschen ihre Gottheiten (und ihre Geschichten und so weiter) erschaffen haben beziehungsweise erschaffen, sodass alle diese Gottheiten (und ihre Geschichten und so weiter) letztlich immer nur als jeweils von Menschen erschaffene Gottheiten (und ihre Geschichten und so weiter) existieren, und
(b) wollen, dass dieses religiöse Bekenntnis auch als ein solches in einem umfassenden Sinn in Österreich anerkannt wird.
(2) Wir glauben daher, dass nicht Gottheiten uns Menschen unseren Ethos gegeben haben, sondern dass unser Ethos jeweils von uns Menschen entwickelt und ausgehandelt wurde beziehungsweise wird.
(3) [zum Ritus]
(4) Wir erkennen dabei immer an, dass es vieles gibt, was jenseits unseres Wissens- beziehungsweise Erfahrungshorizontes liegt, und können die Wirklichkeit dieses Nicht-Gewussten beziehungsweise Nicht-Erfahrenen auch ohne Letztbegründung gelassen akzeptieren. Wir glauben, dass unser Wissens- beziehungsweise Erfahrungshorizont nicht starr ist, sondern sich verschieben kann.

Eine neue Version des § 3 der Statuten könnte mit “Zwecke und Ziele der religiösen Bekenntnisgemeinschaft und Rechte und Pflichten der Mitglieder” überschrieben sein und folgendermaßen lauten:

(1) Als religiöse Bekenntnisgemeinschaft “Atheistische Religionsgesellschaft in Österreich” verfolgen wir das langfristige Ziel einer vollen Gleichberechtigung und Anerkennung als Religionsgesellschaft in Österreich. Wir wollen damit neue Räume der kulturellen Partizipation eröffnen und einen gesellschaftlichen Wandlungsprozess dessen, was und wie religiös geglaubt wird, sichtbar machen.
(2) Alle Mitglieder haben das Recht auf kostenlose Mitgliedschaft (vergleiche § 7 Absatz 1) und auf jederzeitige kostenlose Beendigung der Mitgliedschaft (vergleiche § 4 Absatz 2); eine Änderung dieser Rechte ist jedenfalls ausgeschlossen.
(3) [zum Ritus]
(4) Alle Mitglieder, insbesondere die Mitglieder des Präsidiums, sind dann, wenn sie ausdrücklich in ihrer Eigenschaft als Mitglieder beziehungsweise als Organe der “Atheistischen Religionsgesellschaft in Österreich” handeln, an die Statuten der religiösen Bekenntnisgemeinschaft gebunden.

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Rückblick Podiumsdiskussion

22 Januar 2013 · 1 Kommentar

Unsere Podiumsdiskussion im Depot (Breite Gasse 3, 1070 Wien) dauerte etwa zweieinhalb Stunden. Es waren ca. 40 Besucher anwesend, die sich nach dem Podiumsgespräch rege an der Diskussion beteiligten. Vielen Dank für das Interesse! Am darauffolgenden Mittwoch, dem 16. Jänner, wurde um 18.55 Uhr in der Ö1-Sendung “Religion aktuell” über unsere Diskussionsveranstaltung berichtet (ab 2:30). Ein ausführlicherer Beitrag wurde im Rahmen der Ö1-Sendung “Praxis – Religion und Gesellschaft” am Mittwoch, dem 6. Februar gesendet; dieser ist bis 13. Februar auf der Ö1-Website in der Rubrik “7 Tage Ö1” (unter “Mi” für Mittwoch) abrufbar.

Im Folgenden eine Zusammenfassung der Diskussion durch Bernhard Reiter:

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Aviso: Podiumsdiskussion Wien 15.1.2013

17 November 2012 · Kommentare aus

Am Dienstag, dem 15. Jänner 2013, findet um 19.00 Uhr im Depot (Breite Gasse 3, 1070 Wien; hinter dem Museumsquartier, gegenüber vom Bibelzentrum) eine Podiumsdiskussion zum Thema “Atheistische Religionsgesellschaft?” statt.

Am Podium mitdiskutieren werden:
Wilfried Apfalter (Atheistische Religionsgesellschaft)
Ursula Baatz (Philosophin und Religionsjournalistin)
Hans Gerald Hödl (Religionswissenschaftler, Universität Wien)
Alexander Rezner (Atheistische Religionsgesellschaft)
Brigitte Schinkele (Religionsrechtlerin, Universität Wien)
Moderation: Angelika Rohrbacher (Religionswissenschaftlerin)

Der Eintritt ist frei, wir können nachher gerne auch noch weiterdiskutieren und freuen uns auch auf dich/Sie! :-)

Link zum Veranstaltungskalender des Depots.

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Gesprächsmöglichkeit Wien 15.9.2012

5 September 2012 · Kommentare aus

Am Samstag, dem 15. September 2012, bestand von 18 bis 19 Uhr im Garten des WerkzeugH (Schönbrunnerstr. 61, 1050 Wien) die Gelegenheit, im öffentlichen Raum mit zwei Präsidiumsmitgliedern ins persönliche Gespräch zu kommen.

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Gesprächsmöglichkeit Linz 23.7.2012

13 Juli 2012 · Kommentare aus

Am Montag, dem 23. Juli 2012, bestand im Madame Wu Teesalon (Altstadt 13, 4020 Linz) von 18 bis 19 Uhr die Möglichkeit, mit vier Präsidiumsmitgliedern ins persönliche Gespräch zu kommen.

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Gesprächsmöglichkeit Goldegg 19.7.2012

4 Juli 2012 · Kommentare aus

Am Donnerstag, dem 19. Juli 2012, bestand auf Schloss Goldegg (Hofmark 1, 5622 Goldegg, Salzburg) die Möglichkeit, mit zwei Präsidiumsmitgliedern ins persönliche Gespräch zu kommen.

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Gesprächsmöglichkeit Wien 14.7.2012

4 Juli 2012 · Kommentare aus

Am Samstag, dem 14. Juli 2012, bestand zwischen 16 und 17 Uhr im Café Restaurant Oben (Urban-Loritz-Platz 2A, 1070 Wien – am Dach der Hauptbücherei direkt über der U6-Station Burggasse/Stadthalle) die Möglichkeit, mit zwei Präsidiumsmitgliedern ins persönliche Gespräch zu kommen.

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Sprechstunde Wien 12.5.2012

12 Mai 2012 · Kommentare aus

Am Samstag, dem 12. Mai 2012, bestand von 16 bis 17 Uhr im Café Restaurant Oben (Urban-Loritz-Platz 2A, 1070 Wien) die Gelegenheit, im öffentlichen Raum mit zwei Präsidiumsmitgliedern ins Gespräch zu kommen, Beitrittsformulare portosparend direkt zu übergeben,… und über Gott ;-) und die Welt zu reden.

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Sprechstunde Wien 14.4.2012

14 April 2012 · Kommentare aus

Am Samstag, dem 14. April 2012, bestand von 16 bis 17 Uhr im NichtraucherInnen-Bereich des WerkzeugH (Schönbrunnerstr. 61, 1050 Wien) wieder die Gelegenheit, im öffentlichen Raum mit uns ins Gespräch zu kommen…

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Transzendenz-Bezug

1 April 2012 · Kommentare aus

Für alle, die bisher einen Transzendenz-Bezug der Atheistischen Religionsgesellschaft in Österreich vermisst haben:

Ein blauer Polster- und Deckenüberzug mit der roten Aufschrift "Transzendenzbezug - www.atheistische-religionsgesellschaft.at" und einem QR-Code.

Auch jenen, die bisher Schwierigkeiten hatten, einen Transzendenzbezug der Atheistischen Religionsgesellschaft wahrzunehmen, können vielleicht (abgesehen von der Einladung zur Analyse des § 2 der Statuten) ein paar Hinweise helfen:

Die Atheistische Religionsgesellschaft kann einen Transzendenzbezug (auch) in Form eines Transzendenz-Bezuges vorweisen, der buchstäblich mit den Händen zu greifen ist (siehe Foto). Dieser Transzendenz-Bezug bezieht sich selbst ganz ausdrücklich auf Transzendenz, insofern er (neben der Homepage-Adresse der Atheistischen Religionsgesellschaft und einem entsprechenden QR-Code) das Wort „Transzendenz“ wiedergibt bzw. erwähnt. Ganz analog zu einer „Erwähnung Gottes“ („nominatio Dei“) liegt hier eindeutig eine „Erwähnung von Transzendenz“ („nominatio transcendentiae“) vor. In dem Maße, in dem eine „nominatio Dei“ (so wie eine „invocatio Dei”, eine „Anrufung Gottes“) als klassischer Fall eines Gottesbezuges gilt, in dem Maße liegt im Fall dieses Transzendenz-Bezuges der Atheistischen Religionsgesellschaft auch tatsächlich ein Transzendenzbezug vor. Darüber hinaus „überschreitet“ („transzendiert“) der Transzendenzbezug des auf dem Foto abgebildeten konkreten Transzendenz-Bezuges an einigen Stellen auch stoffliche Grenzen, insofern Teile des Wortes „Transzendenz“ beim Siebdruck durch den Stoff des Transzendenz-Bezuges hindurch auf die andere Seite des Transzendenz-Bezuges gedruckt wurden. ;-)

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