Atheistische Religionsgesellschaft in Österreich

Gleiche Rechte – kulturelle Partizipation – Sichtbarmachung

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SpitzenkandidatInnen der Wiener Landtagswahl 2015 über uns

10 September 2015 · 1 Kommentar

Wir schrieben am 9. September 2015 alle von uns per E-Mail erreichbaren SpitzenkandidatInnen aller bei der Wiener Landtagswahl am 11. Oktober 2015 landesweit antretenden Parteien mit folgendem Text an:

“[Sehr geehrte/r Frau/Herr XX]!
Die Wiener Landtagswahl 2015 im Oktober soll die politischen und kulturellen Weichen für die nächsten fünf Jahre stellen. Als Vertreter der “Atheistischen Religionsgesellschaft in Österreich” (ARG) sehen wir uns und unsere Mitglieder vom Ausgang der Wahl unmittelbar betroffen. Daher wollen wir gerne wissen, was Sie [als Spitzenkandidat/in der wahlwerbenden Partei XX] über uns denken.
Wir verstehen uns als AtheistInnen in dem Sinne, dass “jeweils Menschen ihre Gottheiten […] erschaffen haben beziehungsweise erschaffen” (Religionslehre http://atheistische-religionsgesellschaft.at/statuten/ § 2 Absatz 1 Buchstabe a unserer Statuten), und streben auf der Grundlage des österreichischen Rechts eine volle Gleichberechtigung und Anerkennung als Religionsgesellschaft an. Wir wollen dadurch neue Räume kultureller Partizipation eröffnen – auch für Menschen, denen sie bisher verschlossen waren – und einen gesellschaftlichen Veränderungsprozess sichtbar machen.
Wir würden uns freuen, wenn Sie uns und unseren Mitgliedern beziehungsweise InteressentInnen Ihre Ansichten zu unserer Religionsgesellschaft mitteilen würden.
Weblink: http://atheistische-religionsgesellschaft.at
Bitte teilen Sie uns auch mit, ob wir Ihre Antwort im vollen Wortlaut öffentlich zugänglich machen dürfen; wir stellen unsere Frage allen von uns per E-Mail erreichbaren landesweit antretenden SpitzenkandidatInnen der Wiener Landtagswahl 2015 und werden auf der Website http://atheistische-religionsgesellschaft.at darüber berichten.
Mit bestem Dank im Voraus und
mit freundlichen Grüßen,
Wilfried Apfalter und Alexander Rezner
Mitglieder des Präsidiums der Atheistischen Religionsgesellschaft in Österreich
Nikolaus Bösch
Präsidiumsassistenz der Atheistischen Religionsgesellschaft in Österreich”

1) 9.9.2015

Von der wahlwerbenden Partei “Wir wollen Wahlfreiheit – Liste Pollischansky” (WWW) erreichte uns folgende Antwort:

“Sehr geehrte Herren,
zunächst einmal vielen Dank für ihr Schreiben bzw. ihre Initiative und für die Fragen.
Grundsätzlich sind für uns alle Menschen gleich, ob religiös oder Atheist das ist eher eine persönliche als politische Frage.
Um auf ihre Frage konkret zu antworten, ich/wir bei der WWW befürworten die Wahlfreiheit auch in religiösen Fragen- jeder soll selbst für sich entscheiden können welchen Weg er geht – das was wir ihnen versichern können ist:
Das wir uns für ihre Wahlfreiheit einsetzen werden und- jeder in unseren Land die Wahlfreiheit haben soll! Alle Fragen die unsere Gesellschaft/unser Zusammenleben betreffen müssen mit den Betroffenen diskutiert bzw. – gemeinsam nach Lösungen gesucht werden.
Wir werden alle Arten von Initiativen unterstützen die, die direkte Demokratie fördern und wenn immer es möglich ist das Volk befragen.
Gemeinschaften wie die ARG wird unser besonderes Augenmerk als Interessensgruppe genießen- unsere Türe wird für ihre Anliegen immer offen sein, unabhängig wie die Wahl 2015 ausgeht.
In der Hoffnung auf ihre Unterstützung, verbleiben wir
mit freundschaftlichen Grüßen, ihre
WWW – Wir wollen Wahlfreiheit
LISTE POLLISCHANSKY”

2) 10.9.2015

Jakob V. vom “Dialogbüro der Grünen Wien” antwortete uns:

“Sehr geehrte Damen und Herren!
Wir halten Religion für eine private und keine politische Angelegenheit.
Daher werden wir uns auch prinzipiell nicht zu einer Religionsgemeinschaft äußern.
Mit freundlichen Grüßen,
Jakob V. vom Dialogbüro der Grünen Wien”

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1 response so far ↓

  • 1 Sonja Tauber // Okt 7, 2015 at 13:41

    Religion für eine rein private Angelegenheit zu halten, finde ich ziemlich blauäugig, solange es staatliche Besserstellungen von Religionsgemeinschaften gibt.

    Hätten wir eine völlige Trennung von Staat und Kirchen, wäre Religion und Religionszugehörigkeit rein privat. Da wir von einem solchen Zustand weit entfernt sind, ist Religion immer auch politisch.